Im breitgefächerten Branchenumfeld der Finanzindustrie ist die Reissig Unternehmensberatung GmbH verstärkt im Bankenbereich tätig.
Hier unterstützen wir im Rahmen der Financial Services u.a. bei der Datenanbindung der Kern-bankensysteme an den SAP Bank Analyser mithilfe des SAP Business Warehouse, ermöglichen
Qualitätssicherungen durch Einführung von Internen Kontrollsystemen (IKS) sowie die Analyse und Auswertung von fachlichen Beständen und Kennzahlen die im SAP Business Warehouse System
vorliegen.
Als Praxisbeispiel für kompetente Beratung im "SAP BI - Financial Services" - Bereich möchten wir die Einführung des SAP Profit Analyzer (Bestandteil des SAP Bank Analyzer Version 7.0) bei einer Automobilbank im Großraum Stuttgart anführen.
Hier kommt für die Belieferung der SDL (Source Data Layer) ein SAP Business Warehouse 7.x System zum Einsatz, welches als klassisches Enterprise Datewarehouse System und als Reportingbasis für Business Analytics betrieben wird.
Als strategische Business Intelligence Lösung kommt ein SAP Business Objects 4.0 in der Enterprise Version mit dem primären Reporting Tool Web Intelligence zum Einsatz.
Hier wird es notwendig das Primärobjekt Geschäftsvorfall an die SDL (Source Data Layer) zu beliefern. Dabei wird analog zu den Customizing-Einstellungen der Geschäftsvorfallvorlage im SAP BA
innerhalb des SAP Business Warehouse die Modellierung als DataStore Objekte vorgenommen.
Grundlage für die fehlerfreie Datenanlieferung sind bereits auf der SDL existierende Finanzgeschäfte, die bereits über eine EDW-Architektur durch tägliche Prozesskettenbeladungen an den SAP Bank
Analyzer geliefert wurden.
Da die relevanten Finanzgeschäfte bereits im SAP Business Warehouse vorliegen, wird diese Datenbasis für die Erzeugung der Geschäftsvorfälle herangezogen um die betriebswirtschaftlich korrekte
Geschäftsvorlagenversion zu berücksichtigen.
Diese Datenbasis liefert damit alle Daten um Aktivierungen, Vertragsstörungen und Prolongationen für die Erzeugung der Geschäftsvorfälle abbilden zu können.
Um die Datenkonsistenz zu gewährleisten und der Wartbarkeit im Regelbetrieb sicherzustellen, musste ein Framework entwickelt werden, dass die definierten Vertragszustände der Finanzgeschäfte
jederzeit ermitteln und die zeitliche Komponente berücksichtigt, damit Überholer ausgeschlossen werden können.
Die Architektur muss die Möglichkeit bieten zeitnahe Korrekturen an den SAP Bank Analyzer zu liefern, sofern Fehler bei Belieferung von Finanzgeschäften und/oder Geschäftsvorfällen auftreten. Da sich
das Primärobjekt Geschäftsvorfall bei einer Korrektur anders verhält als das Primärobjekt Finanzgeschäft, kann keine erneute Anlieferung mit einem anderen technischen Zeitstempel erfolgen, sondern
der zuvor gelieferte Geschäftsvorfall muss storniert werden und zu der neuen Finanzgeschäftsversion einen neuen Geschäftsvorfall erzeugen.
Somit haben Geschäftsvorfälle aus technischer Sicht den Charakter eines Events. Hierbei ist zu beachten, dass einmal ausgelöste Events nicht zweimal ausgelöst werden dürfen. Dies ist insofern im SAP
Business Warehouse relevant, da es vorkommt, dass Datenströme über Requests zurückgerollt werden. Daraus ergibt sich zum einen, dass der Datenbestand der Geschäftsvorfälle vom übrigen Datenbestand
entkoppelt wird und zum anderen, dass bei erneuter Prozessierung der Daten die neu abgeleiteten Events abgeglichen werden.
Bevor jedoch Geschäftsvorfälle in einem Regelbetrieb im Delta angeliefert werden können, muss zuerst eine Initialbeladung erfolgen, die den relevanten, aktiven Bestand an Finanzgeschäften ermittelt
und als Geschäftsvorfälle der Ausprägung Aktivierung erzeugt. Hierzu sind jedoch noch Aktivitäten auf Seiten des Bank Analyser notwendig. In jedem Fall gilt: Der Lebenszyklus eines Geschäftsvorfalls
beginnt immer mit einer Aktivierung.
Im täglichen Betrieb werden die Geschäftsvorfälle aus dem täglichen Datenstrom ermittelt, wobei gewährleistet sein muss, dass immer nur ein Geschäftsvorfall pro Tag und Finanzgeschäft angeliefert
werden kann. Die Anlieferung muss zwingend chronologisch erfolgen.
Wird ein Geschäftsvorfall zu einem Finanzgeschäft, welches bereits ein Geschäftsvorfall jüngeren Datums aufweist, ermittelt, müssen diese zunächst storniert werden, dann der neu ermittelte
Geschäftsvorfall erzeugt und zum Schluss die stornierten Geschäftsvorfälle angelegt werden.
Um sicherzustellen, dass zukünftig der Datenbestand des SAP Business Warehouse mit dem des SAP Bank Analyzer nicht auseinander läuft, wird ein Korrektur-Prozess erstellt. Dieser sieht den SAP Bank
Analyzer als führendes System an und gleicht den Datenbestand des SAP Business Warehouse mit dem des SAP Bank Analyzer ab und korrigiert diesen gegebenenfalls.
Dieser Prozess ist sowohl deltafähig als auch im Full ausführbar. Eine Implementierung dieses Korrektur-Prozesses in das Interne Kontrollsystem (IKS), um diesen überwachen und steuern zu können,
sollte angestrebt werden.
Projektteam und Autoren:
Andreas Ritter und Sascha Reißig